IOK delegiert die Verantwortung: Stellungnahme

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Kategorie:
Öffentlichkeit

Die russische Delegation für Rio 2016 wird nicht gesamthaft gesperrt

Das Internationale Olympische Komitee (IOK) hat am 24. Juli 2016 entschieden, nicht die ganze russische Delegation für Rio 2016 zu sperren. Es überlässt die Entscheidung, eventuell einzelne russische Athletinnen und Athleten zu sperren, den internationalen Sportverbänden.

Dies obwohl die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA sowie 14 nationale Anti-Doping-Agenturen, darunter auch Antidoping Schweiz, die konsequente Sperre für das gesamte russische Team gefordert hatten. Zahlreiche Hinweise und zuletzt insbesondere der erdrückende McLaren-Report lassen den fundierten Schluss zu, dass in Russland über Jahre systematisch und Sportart-übergreifend Doping praktiziert und vertuscht wurde.

„Ich finde diese Entscheidung mutlos und enttäuschend,“ sagt Matthias Kamber, Direktor von Antidoping Schweiz. „Russland hat mit seinem staatlich unterstützten Dopingsystem jahrelang gegen jegliche internationale Abkommen und Verpflichtungen zur Dopingbekämpfung sowie gegen die Olympische Charta verstossen. Die Entscheidung des IOK ist ein grosser Rückschritt für saubere Athletinnen und Athleten sowie für Whistleblower. Sie werden sich betrogen vorkommen. Es wird für nationale Anti-Doping-Agenturen nun noch schwieriger werden, eine konsequente und glaubhafte Dopingbekämpfung aufrecht zu erhalten und zu begründen.“

Brief Anti-Doping-Agenturen an IOK