Meldonium auf der Dopingliste

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Athleten-Info

Meldonium - seit 2016 im Sport jederzeit verboten!

Was ist Meldonium

Meldonium (unter dem Markenname Mildronat® bekannt) ist ein rezeptpflichtiger Stoffwechsel-Modulator. Ursprünglich wurde Meldonium in den 1970er Jahren als wachstumssteigerndes Mittel für Tiere eingesetzt. Später zeigten verschiedene klinische Studien Meldonium als ein wirksames antiischämisches Mittel, das neben seiner kardio-protektiven Eigenschaft auch auf den Stoffwechsel wirkt. So reguliert es beispielswiese den Carnitin Stoffwechsel, was zu einer verbessereten Ausdauerleistung führen kann. 

Meldonium auf der Dopingliste

Per 1. Januar 2016 wurde Meldonium als im Sport jederzeit verbotener Wirkstoff auf die Dopingliste gesetzt. Diesen Entscheid hat das sogenannte Listen-Committee der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) getroffen, welches laufend Informationen zu neuen Wirkstoffen sowie zu möglichem Missbrauch von bekannten Substanzen überprüft. Nachdem sich die Meldungen gehäuft hatten, dass Meldonium vermehrt zur Leistungssteigerung im Sport angewendet wurde, listete die WADA Meldonium 2015 im Überwachungsprogramm auf. Vermehrte Überprüfungen von Dopingproben zeigten denn auch, dass die Wirksubstanz im Sport weit mehr verbreitet ist als angenommen wurde. Um dieser Tendenz des Missbrauchs entgegenzuwirken, wurde Meldonium als jederzeit im Sport verbotener Stoffwechsel-Modulator per 1. Januar 2016 in die Dopingliste aufgenommen.

Meldonium im Sport

In der Schweiz sowie in den meisten Ländern ausserhalb Osteuropas ist Mildronat® als Medikament nicht zugelassen. Hingegen bei Sporttreibenden aus Ost-Europa ist Meldonium trotz der Rezeptpflicht eine stark verbreitete Substanz. Sie wird vorwiegend zur besseren Regeneration eingenommen. Ausserdem schützt sie vor Stress und wirkt stimulierend auf das Zentralnervensystem. Eine verbesserte sportliche Leistungsfähigkeit ist die logische Konsequenz. Durch den Missbrauch von Meldonium, d.h. eine Einnahme erfolgt ohne dass ein entsprechender Krankheitsbefund dies verlangen würde, kann man sich folglich leistungsphysiologische Vorteile verschaffen. Mit der Aufnahme von Meldonium auf die Dopingliste, wirkt man dieser unfairen Möglichkeit entgegen.

Die Verantwortung der Sporttreibenden

Es ist Aufgabe der Sporttreibenden sich zu vergewissern, dass jedes Arzneimittel, jedes Supplement sowie jedes sonstige Präparat, das eingenommen wird, keine verbotene Substanz enthält. Die neue Dopingliste der WADA wird jeweils Ende September, also drei Monate vor deren in Kraft treten, öffentlich publiziert. Antidoping Schweiz informiert, wie viele andere Anti-Doping-Organisationen auch, jeweils rechtzeitig über die Neuerungen der Dopingliste.

Im aktuellen Fall von Maria Scharapova war man (Athletin, ihr Umfeld inkl. medizinisches Team) sich dieser Erneuerung gemäss eigenen Aussagen nicht bewusst und hat die Substanz auch nach Januar 2016 weiterhin eingenommen. So kam es im Rahmen der Australian Open zu einer positiven Dopingprobe. Der Entscheid bzgl. Konsequenzen für die Sportlerin steht noch aus.