Jahresmedieninformation 2016

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Kategorie:
Öffentlichkeit

Alle Ziele erreicht

Antidoping Schweiz erreichte 2015 alle Jahresziele. Das erste Jahr unter dem neuen Welt-Anti-Doping Programm 2015 zeigte hingegen, dass die Anforderungen an Kontrollen, Prävention, Recht und Administration gestiegen sind. Bei gleichbleibenden Ressourcen stellt dies Antidoping Schweiz zunehmend vor Probleme.

Antidoping Schweiz erreichte ihre Ziele 2015 vollumfänglich und erfüllte die Leistungsaufträge gegenüber Swiss Olympic und dem Bund in allen Punkten. Das Berichtsjahr war das erste Betriebsjahr unter dem Welt-Anti-Doping-Programm 2015. Neben zusätzlichen Anforderungen an die Kontrolltätigkeit verlangt der Code auch vermehrte Anstrengungen in der Prävention. Antidoping Schweiz ist seit dem 1. Januar 2015 gegenüber dem WADA Code vollständig Code Compliant. Dennoch ist nicht alles perfekt: «Uns machen die steigenden Anforderungen bei gleichbleibendem Budget Sorge“ nennt Corinne Schmidhauser, Präsidentin von Antidoping Schweiz, die Hauptsorge „Mit Blick auf die internationalen Dopingskandale und das schwindende Vertrauen in einen sauberen Sport ist aber eine Intensivierung der Anti-Doping-Massnahmen auf allen Ebenen dringend». Antidoping Schweiz schloss das Jahr 2015 mit einem Fehlbetrag von rund 250‘000 Franken ab, dies bedeutete zum vierten aufeinanderfolgenden Jahr ein Fehlbetrag.

Weniger Dopingproben im Jahr 2015

Antidoping Schweiz erhob 2015 mit 3‘085 Proben deutlich weniger Dopingproben als 2014 (4’085). Von diesen wurden 2‘695 Proben (2014: 3‘056) im eigenen Kontrollkonzept durchgeführt. Dabei handelte es sich um 1‘948 Urin- und 747 Blutproben. Insgesamt wurden 390 Proben durch Dritte bezahlt, deutlich weniger als in den Vorjahren. Die Arbeiten mit biologischen Pässen wurden hingegen ausgebaut. «Die Anforderungen aus dem Welt-Anti-Doping-Programm und neu entwickelte Analysenmethoden bewirkten, dass wir mehr kostenintensive Spezialanalysen in Auftrag gaben. Somit stiegen die Ausgaben für die Analytik gegenüber 2014 um knapp 20%, während die Anzahl erhobener Proben im eigenen Kontrollkonzept  um rund 12% sank.» stellt Matthias Kamber, Direktor von Antidoping Schweiz, fest. «Diese Entwicklung bei gleichzeitig stagnierendem Budget kann dazu führen, dass wir keine befriedigende Kontrolldichte mehr erreichen.»

Die Disziplinarkammer für Dopingfälle von Swiss Olympic (DK) fällte im vergangenen Jahr 16 Entscheide zu Dopingverstössen, sechs davon wegen Import von verbotenen Dopingsubstanzen.Im Jahr 2015 stellte Antidoping Schweiz 389 verwaltungsrechtliche Verfügungen zum Einzug und zur Vernichtung von Dopingmittel aus, die durch die Zollbehörden beschlagnahmt worden waren. Die meisten betrafen Fitnesssportler. Im Jahr 2014 waren es noch 325 Verfügungen.

Ausbau der Dopingprävention

Das im Jahr 2014 durch Antidoping Schweiz entwickelte Präventionskonzept bewährte sich. Es geht flexibel auf die Bedürfnisse und Strukturen einzelner Verbände ein. Im Berichtsjahr wurden daraus verschiedene Aktivitäten durchgeführt. Zusammen mit Swiss Olympic und „Cool and Clean” wurde auf das Schuljahr 2015 / 2016 das neue Lehrmittel “Olympic Spirit” für die Sekundarstufen I und II eingeführt. Das Lehrmittel basiert auf den olympischen Werten „Respect“, „Excellence“ und „Friendship“ und wird in den Swiss Olympic Label Schulen eingesetzt. Im Weiteren war die Nachfrage nach Vorträgen und Beiträgen an Symposien erneut hoch. So standen Mitarbeitende von Antidoping Schweiz bei 98 Lektionen im Einsatz, daran nahmen rund 2‘400 Personen teil. Das im Rahmen von „Jugend und Sport“ entwickelte Weiterbildungsmodul „Engagiert gegen Doping“ wurde erstmals als ein eigenständig durchgeführtes, interdisziplinäres Modul zur Dopingprävention erfolgreich in fünf Kantonen angeboten. Zudem wurde mit dem vollständig erneuerten e-Learning Programm „Clean Winner“ die Neuerungen aus dem Welt-Anti-Doping-Programm 2015 umgesetzt.

Innovationen

Im Jahr 2014 wurde das zusammen mit der US-amerikanischen Anti-Doping-Agentur USADA entwickelte Programm für die Durchführung von papierlosen Kontrollen mit Erfolg bei allen Kontrollen ausserhalb der Wettkämpfe eingeführt. Im Berichtsjahr wurde es auch für Wettkampfkontrollen weiterentwickelt, so dass in Zukunft alle Kontrollen von Antidoping Schweiz papierlos abgewickelt werden. Dies ergibt eine raschere und sicherere Datenübermittlung wie auch eine höhere Qualität beim Ausfüllen der Kontrollformulare. Als weitere Innovation wurde ebenfalls zusammen mit der USADA ein Programm zur Beurteilung von Athletenprofilen (Blut und Steroide) weiterentwickelt. Es zeichnet sich neu durch eine hohe Bedienerfreundlichkeit, flexible graphische Darstellungsmöglichkeiten und Daten-Exportfunktionen aus.

Jahresbericht 2015

 

Kontakt

Matthias Kamber, Direktor Antidoping Schweiz, Tel. 031 359 74 47 Corinne Schmidhauser, Präsidentin Antidoping Schweiz, Tel. 079 301 83 07